Die Kirche zu Schwaförden
Geschichtliches
Seit der jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit ist dieser Raum besiedelt. Um 800 n.Chr. gehörte er zum Kerngebiet der Sachsen.
In "Marklo an der Weser" trat 772 der Mönch Lebuin mit dem Evangelium in einer Ständeversammlung der Sachsen auf. Er entging knapp dem Tod. Im gleichen Jahr beschloß Karl der Große, die Sachsen zu unterwerfen und zwangsweise zu christianisieren. Dazu mußten dann auch Bistümer errichtet werden. Bis zur Reformation bildeten Schwaförden und Scholen die nordliche Grenze zum Bistum Bremen. Das zuständige
Archidiakonat war Sulingen. Politisch gehörten diese Orte zur Herrschaft der Grafen Hoya (Von etwa 1200 an). Erstmals urkundlich erwähnt wird Schwaförden als "snauerthon" im Jahre 1025. Die Schreibweise des Ortsnamens wechselt, eine sichere Deutung gibt es nicht.
Unter Jobst II., dem Patronatsherren für diese Kirche und Lehnherrn des Herzogs Ernst Von Lüneburg, wurde um 1525 die Reformation eingeführt. Seit wann Schwaförden eine selbständige Kirchengemeinde ist, ist nicht bekannt. Seit 1575 jedenfalls sind die Gemeinden Schwaförden und Scholen durch ein Pfarramt verbunden. Wahrscheinlich, weil nur beide Gemeinden zusammen einen Pastor ernähren konnten.
Jobst Tennemann war hier als erster evangelischer Geistlicher von 1575 bis 1606. Seine Grabplatte steht an der Außenmauer der Kirche in Scholen.
In "Marklo an der Weser" trat 772 der Mönch Lebuin mit dem Evangelium in einer Ständeversammlung der Sachsen auf. Er entging knapp dem Tod. Im gleichen Jahr beschloß Karl der Große, die Sachsen zu unterwerfen und zwangsweise zu christianisieren. Dazu mußten dann auch Bistümer errichtet werden. Bis zur Reformation bildeten Schwaförden und Scholen die nordliche Grenze zum Bistum Bremen. Das zuständige
Archidiakonat war Sulingen. Politisch gehörten diese Orte zur Herrschaft der Grafen Hoya (Von etwa 1200 an). Erstmals urkundlich erwähnt wird Schwaförden als "snauerthon" im Jahre 1025. Die Schreibweise des Ortsnamens wechselt, eine sichere Deutung gibt es nicht.
Unter Jobst II., dem Patronatsherren für diese Kirche und Lehnherrn des Herzogs Ernst Von Lüneburg, wurde um 1525 die Reformation eingeführt. Seit wann Schwaförden eine selbständige Kirchengemeinde ist, ist nicht bekannt. Seit 1575 jedenfalls sind die Gemeinden Schwaförden und Scholen durch ein Pfarramt verbunden. Wahrscheinlich, weil nur beide Gemeinden zusammen einen Pastor ernähren konnten.
Jobst Tennemann war hier als erster evangelischer Geistlicher von 1575 bis 1606. Seine Grabplatte steht an der Außenmauer der Kirche in Scholen.
Gebäude und Inventar
Die Kirche ist ein einschiffiger gotischer Gewölbebau aus Feldsteinen und verputztem Backstein. Der Westturm dürfte aus der Zeit um 1200 stammen, das Kirchenschiff und der Altarraum sind bis 1300 dazugekommen. Deutlich als solcher erkennbar ist der romanische Rundbogen vom Turm zum Schiff. Ursprünglich war die Kirche für eine andere Wölbung vorgesehen. Die heutigen Gewölbe stammen aus der Zeit um 1500. Der nordliche Teil wurde um 1900 angebaut. Der Taufstein stammt aus der Zeit um 1500 und trägt eine Inschrift, von der wenigstens "ANTONIUS" zu lesen ist. Ob hiermit der Patron der Bauern gemeint ist, bleibt unklar.
Das übrige Inventar entstammt späteren Zeiten. Im Altarraum ist die Nische für das Sakramentshäuschen noch deutlich erkennbar. Ebenso Aussparungen zu beiden Seiten der Tür, in denen Riegel Halt finden konnten.
Das übrige Inventar entstammt späteren Zeiten. Im Altarraum ist die Nische für das Sakramentshäuschen noch deutlich erkennbar. Ebenso Aussparungen zu beiden Seiten der Tür, in denen Riegel Halt finden konnten.
Malereien
Die Malereien sind das Werk von Wandermöchen, wohl am Ende des 15.Jh. entstanden. Sie sind denen der Kirche zu Scholen sehr ähnlich.
Als Folge der Reformation wurden Bilder in Kirchen nicht mehr geduldet, diese Wandmalereien also übertüncht. Erst in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts wurden sie wieder entdeckt, freigelegt und in der Folgezeit gründlich restauriert.
Dabei muß bedacht werden, daß zu der Zeit als die Malereien entstanden, nur wenige Menschen lesen konnten. Die meisten Menschen konnten also auch die Bibel nicht selbst lesen. Sie waren auf Schriftlesungen in den Gottesdiensten angewiesen. Um ihnen wichtige Aussagen der Bibel und aus der Geschichte der Kirche einzuprägen, entstanden diese Malereien.
Im Eingangsteil
Schon kurz nach dem Betreten der Kirche wird der Besucher an der Decke des ersten Gewölbes mit der Geschichte Gottes mit den Menschen konfrontiert, in der Form von sieben kleine Medaillons.
Dargestellt sind:
Als Folge der Reformation wurden Bilder in Kirchen nicht mehr geduldet, diese Wandmalereien also übertüncht. Erst in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts wurden sie wieder entdeckt, freigelegt und in der Folgezeit gründlich restauriert.
Dabei muß bedacht werden, daß zu der Zeit als die Malereien entstanden, nur wenige Menschen lesen konnten. Die meisten Menschen konnten also auch die Bibel nicht selbst lesen. Sie waren auf Schriftlesungen in den Gottesdiensten angewiesen. Um ihnen wichtige Aussagen der Bibel und aus der Geschichte der Kirche einzuprägen, entstanden diese Malereien.
Im Eingangsteil
Schon kurz nach dem Betreten der Kirche wird der Besucher an der Decke des ersten Gewölbes mit der Geschichte Gottes mit den Menschen konfrontiert, in der Form von sieben kleine Medaillons.
Dargestellt sind:
- Adam und Eva
- die Vertreibung aus dem Paradies
- die Ankündigung der Geburt Jesu
- die Geburt Jesu
- Jesus und Pilatus
- Jesus am Kreuz
- die Grablegung Jesu
Im zweiten Gewölbe
Das die Geschichte Gottes mit uns Menschen noch nicht zu Ende ist, macht die Darstellung des Jüngsten Gerichtes deutlich. Direkt über dem Bogen wird Jesus als Weltenrichter gezeigt, links davon das ”himm1ische Jerusalem", die Erlösung, rechts dagegen die Verdammnis, drastisch gemalt mit vielen Teufeln, die die Menschen qualen, der weitgeöffnete Rachen als Tor zur Hölle. Jesus als Richter trägt die Lilie, das Zeichen seiner göttlichen Erhabenheit und Hoheit, und das Schwert, das Zeichen seines Richtens. Dabei ist wohl an die Offenbarung des Johannes gedacht, in der es heißt: ”Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, daß er damit die Völker schluge"(Offbg. 19,15).
Die ganze Darsttellung soll an das Weltengericht am Ende der Zeiten mahnen. Dabei hat der Maler sicher auch an Matthäus 25 gedacht: ”Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und werden alle Völker vor ihm versammelt werden. Und er wird sie von einander scheiden... Da wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!... Dann wird er auch sagen zu denen zu seiner Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!" (V.31.32.34.41).
Darin ist die Warnung enthalten, es mit dem Leben nicht zu leicht zu nehmen. An der Decke begleiten vier Engel mit ihren Posaunen das Gericht. Vier weitere Engel tragen die Marterwerkzeuge Jesu. Es sind dies Kreuz, Nägel, Speer und die Dornenkrone. Das Leiden und Sterben Jesu um unseretwillen soll uns immer wieder neu in Erinnerung gebracht werden.
Im Altarraum
Die Wände sind mit Bildern der Apostel geschmückt. Im Einzelnen sind abgebildet:
- Jakobus d. Jüngere mit Tuchwalkerstange
- Matthias mit Beil
- Philippus mit T-Kreuz
- Johannes mit Giftbecher und Schlange
- Jakobus d. Ältere mit Pilgerstab
- Petrus mit Schlüssel
- Paulus mit Schwert
- Judas Thaddäus mit Buch
- Thomas mit Winke
- Matthäus mit Visitationsstab
- Bartholomäus mit Messer
- Simon Zelotes mit Messer
- Andreas mit dem Andreaskreuz
Ebenso wie die Heiligen an der Decke sind auch die Apostel an bestimmten Zeichen zu erkennen. Diese haben entweder mit ihrer Tätigkeit zu tun oder zeigen, wodurch sie ihren frühzeitigen Tod (Märtyrertod) erlitten haben. An der Decke sind dieses:
- die Darstellung des Sündenfalls mit Adam und Eva
- die heilige Ursula, die durch Pfeile den Tod fand
- die heilige Elisabeth von Thüringen, die als Frau eines Landgrafen armen Leuten half
- die heilige Katharina von Alexandrien, die den Märtyrertod erlitt
- ein unbekannter Heiliger
- die Jungfrau Maria mit Jesus
- ein weiterer unbekannter Heiliger
- die heilige Margaretha, die durch das Schwert umkam
- die heilige Barbara, die als Zeichen einen Turm hat. Wegen ihres Glaubens wurde sie in einem Turm gefangen gehalten. Als ihr Vater sie hinrichten wollte, traf ihn ein Blitz.
- eine unbekannte Heilige.
Die Heiligen machen uns noch heute deutlich, daß Christ sein und Glaube mitunter harte Konsequenzen haben kann. Deshalb ist es gut, sich einmal mit den Heiligen zu beschäftigen. Die Apostel gelten als direkte Augenzeugen Jesu, als seine ersten Jünger. Sie verweisen uns auf ihren Herrn und Meister, auf Jesus Christus.
Zum Schluß
Diese Kirche ist ein Zeugnis des Glaubens unserer Vorfahren. Keine Zeit ist an ihr spurlos vorubergegangen. Besonders die Reformation hat Veränderungen gebracht. Die Gemeinde war aber immer wichtiger als die Kirche, als das Gebäude. Die Kirche kann darum nie ohne lebendige Gemeinde bestehen. Dann wäre sie allenfalls noch Zeuge einer "vergangenen Zeit".
Kirche lebt nur, wenn die Gemeinde lebt. Dieses Leben aber ist uns von Gott selbst zugesagt: "Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben" (Joh.3,16).
Kirche lebt nur, wenn die Gemeinde lebt. Dieses Leben aber ist uns von Gott selbst zugesagt: "Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben" (Joh.3,16).